Unser Gaming

Miteinander aktiv gestalten

leerSelbständig zu sein hat was. Der eigene Herr oder die eigene Frau zu sein. Arbeiten wann man will. 40-Stunden-Woche? Darfs nicht doch sehr mehr sein? Weihnachts- oder Urlaubsgeld? Fehlanzeige. Erwirtschaftet mann oder frau einen Überschuss, so wird gleich mehr Einkommensteuer fällig und es erhöhen sich auch die Beiträge für Sozialversicherung und Pensionskasse. Apropos Pensionskassa: Die bereitete so manchem Selbständigkeiten einen Schock, als er den Auszug vor einigen Wochen zugestellt bekam. Ich für mich sehe da nur 2 Perspektiven: entweder bis 80 arbeiten oder mit 70 reich heiraten ...

Galgenhumor nennt man das. Weil der oben erwähnte

Überschuss immer nur am Papier vorherrscht, nie am Bankkonto. Und die Umsätze eines Gewerbetreibenden hängt mit den Aufträgen und Kunden zusammen. Und auch mit den Mitarbeitern. Hat man viel Arbeit, braucht man mehr Mitarbeiter, stagnieren die Umsätze, buttert man in die Löhne der Angestellten. Wurschtelt man alleine dahin, dann hat man zwar nur Eigenverantwortung, dafür aber auch kein Einkommen wenn man krankheitshalber ausfällt. Ganz einfach die Rechnung. Und egal wie man sie anstellt, unterm Strich bleibt für keinen recht viel übrig. Und da hilft oft eine 80-Stunden-Woche auch nicht. Die unsichtbaren Anbieter schnappen oft die Aufträge weg. Unter unsichtbar meine ich, dass wir keinen dort kennen. Oder haben Sie schon mal Herrn Amazon die Hand geschüttelt? Hat Ihre Tochter einen Lehrplatz bei Zalando ergattert weil sie nicht weg von Gaming will?

Und so weicht ein Geschäft nach dem anderen dem virtuellen Marktplatz irgendwo da draußen. Wo nicht einmal ein Cent in die Gemeindekasse rinnt - geschweige denn an den Finanzminister.

Vor einigen Jahren noch gab es in Gaming kein einziges freies Geschäftslokal oder Lokal. Heute schaut es ganz anders aus, demnächst sperren wieder einige Betriebe zu. Und ich kann es ihnen nicht verdenken. Dahinwurschteln, brav die Steuer zahlen, keine Chance auf eine Förderung - net einmal die heimischen Aufträge bleiben im Ort - unter Lebensqualität stell ich mir was anderes vor ...

Aber vielleicht wird ja wieder neu vermietet und Gaming blüht wieder auf. Wir haben ja Potential, also was ist mit einer Betriebsansiedlung Herr Amazon, Frau Zalando, Firma Ebay, Happy Onlineshop und wie immer ihr alle da draußen heißt!

P.S.:
Meine Hochachtung gilt all jenen Idealisten, die versuchen und versucht haben, mit Ihrer Geschäftsidee beizutragen, dass Gaming nicht ausstirbt, auch wenn dies oft nur von kurzer Dauer war.
Und mein Respekt gebührt all jenen, die nicht nur die Erkenntnis getroffen haben, dass sich für Standort und Mitarbeiter aufzureiben nicht lohnt (außer einer miesen Nachred'), sondern rechzeitig die Reißleine gezogen haben, weil nicht nur die persönliche Lebensqualität draufgeht ....

 

"Unser Gaming" versteht sich als Blog der Volkspartei Gaming - für eine l(i)ebenswerte Gemeinde